Vorschläge, wie die des GhK- Präsidenten Brinkmann (1000,- DM Studiengebühren pro Semester) sind Teil eines Generalangriffs auf unser Bildungssystem. Nach dem Recht auf Arbeit soll nun auch das Recht auf Bildung fallen. Schon jetzt drängen sich bundesweit 1,9 Millionen Studierende in Hochschulen, die für 970.000 Studierende ausgelegt sind. Die Lösung der Bundesregierung heißt: Weg mit der leidigen Chancengleichheit, Studium für Reiche!
Eine höhere "Verbindlichkeit" des Studiums (Brinkmann in der HNA vom 31.10.1995) läßt sich unserer Meinung nach nicht durch die Einführung von 1000,- DM Studiengebühren, sondern nur durch eine Verbesserung der Lehre, einen Stopp des Stellenabbaus und den räumlichen und finanziellen Ausbau der Hochschulen erreichen.
Die alte These der Konservativen, daß es eben einfach zu viele Studentinnen und Studenten gibt, und wir doch bitte schön stattdessen eine Ausbildung machen sollen, geht auch nicht mehr auf. Bundesweit fehlen 165000 Lehrstellen, nur jeder 5. im Osten und jeder 3. im Westen wird übernommen.
Die Kohlregierung und die Länderregierungen betreiben Sozialabbau um jeden Preis. An den Schulen fällt Unterricht aus, Lehrmittel fehlen und obwohl die SchülerInnenzahlen steigen werden LehrerInnenstellen abgebaut.
Die Studentinnen und Studenten der GhK sehen ihren Kampf gegen die Verzinsung des Bafögs und die Einführung von Studiengebühren deshalb als Teil eines gemeinsamen Kampfes von Auszubildenden, SchülerInnen und StudentInnen gegen den sozialen Kahlschlag im Bildungssektor.
Um diesen zu vermeiden, fordern die Studentinnen und Studenten der GhK folgendes
Desweiteren schlagen wir die Gründung eines studentischen Aktionskomittees vor, daß sich wöchentlich trifft und größere Aktionen gegen die Angriffe im Bildungssystem für Anfang 1996 vorbereitet und diese ebenfalls mit den SchülerInnen und den Gewerkschaften koordiniert. Falls die Pläne zur Einführung einer Studiengebühr konkreter schließen wir einen Hochschulstreik nicht aus.